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„Ein Püppchen für Mary“

24.12.

(Foto/Text: Jana Goeritz)

Ein Engelchen sitzt auf dem hohen Dach eines Hauses und wartet, bis alles schläft.
Sein strahlendes Glitzerkleid erhellt etwas die Nacht und seine Flügel bewegt es immer zu. Klipp, Klapp. Klipp, Klapp. Als alles Licht im Haus gelöscht, fliegt es, klipp klapp mit seinen Flügeln durch ein kleines noch angekipptes Fenster.
Leise bewegt es sich durch die Räume die alle weihnachtlich geschmückt.
Die kleine Mary träumt so schön und das Engelchen setzt an ihr Fußende eine kleine Puppe in ihr Bettchen, doch begibt sich wieder auf seine Reise. 

Ein neuer Tag erwacht und die kleine Mary erblickt das Püppchen in ihrem Bett und erfreut sich so sehr daran, das sie geschwind mit viel Freude im Herzen ins elterliche Schlafzimmer läuft.
Ihre Eltern sind sehr erstaunt über diese wunderschöne Puppe und finden keine Antwort, wie diese zu Mary gekommen sei. Das Püppchen jedoch, ist ein ganz besonderes, es kann laufen wie Mary, auch sprechen wie sie. Als das die kleine Mary bemerkt, fühlt sie noch mehr Freude an ihrem Geschenk, das sie gut darauf acht gibt.
Das Engelchen freut sich darüber, denn es fühlt Mary auch weit über die Himmelsgrenzen hinweg. Und da das kleine Mädchen so gut auf ihr Geschenk acht gegeben hat, ist es kaum verwunderlich, dass das Püppchen auch einige Generationen weiter in ihrer Familie, immer noch als etwas ganz besonderes gilt.
Heute sitzt das Püppchen irgendwo in einem kleinen Bett und ein kleines Mädchen fragt, woher diese schöne Puppe kommt, da hört man die Mutter sagen, „Das mein Kind weiß ich nicht, aber ich weiß, es lebte einmal ein kleines Mädchen mit Namen Mary und als sie eines Morgens aus ihrem Traum erwachte, saß dieses Püppchen in ihrem Bett.“ Das Kind lächelt, sieht ihr Püppchen an und erzählt der Mutter „Bestimmt hat es ihr ein Engelchen geschenkt.“

aus dem Buch „Leises Warten im Advent“  mehr zum Buch   http://buchkaleidoskop.reikipraxis-goeritz.de/107.html

„Der kleine Fuchs“

19.12.19

(Bild gestaltet/Text: Jana Goeritz)

Mitten in einem wunderschönen und doch sehr alten Wald liegt ein großer tiefer See. In den Wintermonaten, wenn es sehr lange eisig ist, friert der See zu und ein kleiner Fuchs spielt gern auf dem Eis, das mit Schnee bedeckt. Lustig rennt er durch das Weiß und manchmal wünscht er sich einen Freund zum Spielen. Doch kein Tier in dieser Gegend möchte gern Zeit mit dem kleinen Fuchs verbringen. Kein Reh, kein Hirsch, kein Hase, kein Wildkätzchen, auch kein Eichhörnchen. Es ist ein schöner kalter Wintermorgen, der kleine Fuchs spaziert zum See und freut sich schon darauf dort wieder spielen zu können. Als er so unbekümmert durch den Wald läuft, fällt von vielen Ästen der zu schwer gewordene Schnee zu Boden. Den kleinen Fuchs freut das, denn er versucht immer links und rechts dem fallenden Schnee auszuweichen, das bereitet im Freude.
Ein paar Bäume entfernt vor ihm, sitzt ein Eichhörnchen auf dem Boden und ist traurig, weil es noch kein Futter gefunden hat, doch es bemerkt die Freude des kleinen Fuchses. Empört läuft es weg, ohne seinen lieben Gruß abzuwarten und trifft auf seinem Weg den weisen Uhu. Ihm erzählt es seine Geschichte, doch der Uhu fragt, „Warum bist du gegangen Eichhörnchen, ohne den kleinen Fuchs nach dem Grund seiner Freude zu fragen?“ Und wieder macht sich das Eichhörnchen auf den Weg. Etwas später begegnet ihm ein kleines Reh und erzählt auch ihm seine Geschichte. Das kleine Reh kennt auch den anscheinend immer freudig gestimmten Fuchs und als es sich endlich traut, über das dichte Geäst zu springen, um seinen Weg fortzusetzen, erblickt es den freudigen Fuchs  in seiner Nähe.
Nun sind es bereits zwei Tiere des Waldes, die den kleinen Fuchs ganz falsch einschätzen. An einem Tag, kommt das dem weisen Uhu zu Gehör und er ordnet an, das sich alle Tiere des Waldes am See einfinden möchten.
Der Uhu möchte den kleinen Fuchs anhören, der seine Version der Begegnungen erzählen soll. Der Tag ist erwacht und alle Tiere des Waldes stehen versammelt am See. Auch der kleine Fuchs. Doch er erschreckt zutiefst über die Worte der anderen, wie sie ihn wahrnehmen. Wie er immer nur lustig lachen würde, wenn sie vor Problemen stünden. Der kleine Fuchs ist etwas traurig, er hat doch einfach nur Freude an seinem Leben, selbst im Winter, wenn alles gefroren, erfreut er sich an seinem Sein.  Als das die anderen Tiere hören, gibt eines nach dem anderen dem Uhu gegenüber zu, doch falsch gehandelt zu haben. Sie waren einfach nur verärgert, das sie ihr Leben anders empfanden, als es der kleine Fuchs mit seinem tat.
Fortan ist der kleine Fuchs nie wieder allein auf dem zu gefrorenen See zu sehen. Viele Tiere des Waldes, treffen sich dort und alle haben nun Freude am Spiel, denn ein Wunder geschieht. Die Tiere fragen den kleinen Fuchs, wie er oft, so gut gelaunt sein kann? Und der kleine Fuchs erzählt ihnen aus seinem Leben und die Tiere hören ihm gut zu.

Aus dem Buch „Leises Warten im Advent“ mehr zum Buch gern unter http://buchkaleidoskop.reikipraxis-goeritz.de/107.html

„Zwei kleine Drachen“

15.12.19

(Bild gestaltet/Text: Jana Goeritz)

Zwei kleine Drachen verfliegen sich auf ihrer Reise im eisigen Wind.
Viele Schneeflocken tanzen zur Erde und ein Drache spricht geschwind, „Magst du mit mir ausruhen? Mir ist schon ganz kalt.“ Sein kleiner Freund ist einverstanden und antwortet ihm, „Lass uns noch bis zum Felsen fliegen, dort können wir sicher etwas ausruhen.“ Als der Fels im Meer immer näherzukommen scheint und sie endlich auf ihm landen, finden sie nach kurzer Zeit schon eine kleine Höhle.
Sie ist gerade so groß, dass die zwei kleinen Drachen darin Platz finden.
„Es ist so furchtbar kalt, mich schüttelt es richtig“, sagt der kleine Drache und in diesem Moment fällt dem anderen sein Feuer ein.
Mit seiner ganzen Kraft, die in ihm wohnt, versucht er sein Feuer zu entfachen, und es braucht ein, zwei, drei, vier Drachen-Anläufe bis er Feuer speien kann. Der andere kleine Drache erschreckt sich etwas und seine Flügel erheben sich, um das er wegfliegen kann,
doch er bleibt in der Höhle, denn die Felsenwände sind ihm im Weg.
Als es dem kleinen Drachen wärmer ist versucht auch er sein Glück und schafft es,
wie sein kleiner Freund auch Feuer zu speien. Beide erfreuen sich daran bis zum nächsten Morgen, dann schlafen sie erst ganz fest ein. Die Schneeflocken tanzen wieder zur Erde und das Wasser um den Felsen ist zugefroren. Als beide aus ihrem Schlaf erwachen, machen sie sich wieder auf ihren Weg. Viel zu weit sind sie von zu Hause entfernt und sie nehmen an, wenn sie in die gleiche Richtung zurückfliegen, kommen sie auch wieder daheim an. So gehen beide also aus der kleinen Höhle, breiten ihre Flügel zum Flug, heben ab und fliegen über das weite Meer.
Doch irgendwann wird  es dem kleinen Drachen wieder zu viel und er muss ausruhen vom Flug. Jedoch ist dieses Mal kein großer Felsen in Sicht, dafür jedoch viel Eis, das bedeckt mit Schnee unter ihnen ist. „Lass uns auf dem Eis landen, wie werden unser Feuer bemühen und dann kommen wir auch so voran“, sagt der andere kleine Drache. So landen also beide im Schnee, der über dem Eis liegt und speien wieder ihr Feuer. Es dauert eine Zeit bis der Schnee schmilzt, und noch etwas länger, bis auch das Eis wieder zu Wasser wird. So setzen sie ihren Weg ab und an schwimmend im Wasser fort.

Die kleinen Drachen, sie hatten sich verflogen, waren viel zu weit von ihrem Weg abgekommen, doch sie lernten dabei, dass mancher Weg länger dauert, um vorwärtszukommen, jedoch dafür sicherer sein kann, als ein anderer und fanden, um einige Erfahrungen reicher, schließlich wieder nach Hause.

Aus dem Buch „Leises Warten im Advent“ mehr zum Buch gern unter http://buchkaleidoskop.reikipraxis-goeritz.de/107.html